Hans-Peter Villis, der VfL hat zwei schwere Jahre hinter sich, mit Nichtaufstieg, hohen finanziellen Verlusten und mit jeder Menge verbalem Gegenwind von Seiten der Anhängerschaft. Was motiviert Sie in diesen Zeiten das Amt des Aufsichtsratvorsitzenden zu übernehmen? Da ist sehr, sehr viel Herzblut mit im Spiel. Ich komme aus Castrop-Rauxel und meine Liebe galt schon immer mehr den Blau-Weißen von der Castroper Straße, als den Schwarz-Gelben. Ich bin hier vor zwei Jahren in einer damals schon sehr schwierigen Situation angetreten, um Bochum zu helfen und das VfL-Schiff in ruhigeres Fahrwasser zu geleiten. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass dies nicht so einfach ist und dass dazu ein völliger Umbruch von Nöten war. Dennoch bin ich auch heute felsenfest davon überzeugt, dass ein Klub wie der VfL-Bochum sportliche als auch finanzielle Perspektiven haben muss. Das hat mich dazu bewogen jetzt mit der Hilfe meiner Kollegen das Ruder zu übernehmen, um den Klub in einen sicheren Hafen zu führen.
Bedeutet Kontinuität im Aufsichtsrat auch Kontinuität bei den handelnden Personen? Wir haben ja schon Kontinuität. Ansgar Schwenken ist schon bald zwei Jahrzehnte Mitglied des Vorstandes und Jens Todt haben wir ja im Verbund geholt. Damit ist ein Neuanfang in sportlicher Hinsicht gewährleistet. Die ersten Erfolge sind da, auch wenn sich das nicht immer in positiven Ergebnissen unserer Profimannschaft widerspiegelt. Diese Arbeit wollen wir natürlich fortsetzen.
Also setzt der Aufsichtsrat weiterhin auf das Vorstandsduo Todt/Schwenken? Wir haben jetzt gerade erst den neuen Aufsichtsrat gebildet. Deshalb steht diese Personalentscheidung noch nicht auf der Agenda. Aber selbstverständlich wollen wir dem Klub endlich über Jahre ein Gesicht geben und deshalb sage ich ganz klar: Wir sind mit der Arbeit der beiden sehr zufrieden. Sie stehen nicht zur Diskussion. Um ihre Person geht es im Moment auch einfach nicht. Der Aufsichtsrat ist vollkommen von der guten Arbeit von Jens Todt und Ansgar Schwenken überzeugt.